innen nährendes Qigong – Nei Yang Gong

Innen nährendes Qigong
Nei Yang Gong

Nei Yang Gong, auch bekannt als „Innen Nährendes Qigong“, ist eine alte chinesische Übungsmethode, die auf der Kultivierung von Qi (Lebensenergie) basiert. Es ist ein umfassendes System aus stillen und bewegten Übungen, die sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit fördern sollen.

Die Ursprünge des Nei Yang Gong lassen sich bis in die Ming-Dynastie (1368-1644) zurückverfolgen. Es wurde ursprünglich als geheime Übungsmethode in daoistischen Klöstern praktiziert. Im 20. Jahrhundert wurde Nei Yang Gong jedoch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und hat sich seitdem weltweit verbreitet.

Das Nei Yang Gong System besteht aus drei Stufen:

  • Grundstufe: Die Grundstufe umfasst stille Übungen, die der Entspannung und dem Stressabbau dienen. Sie beinhaltet auch Selbstmassagen, die den Energiefluss im Körper stimulieren sollen.
  • Mittelstufe: Die Mittelstufe beinhaltet bewegte Übungen, die die Gelenke und Muskeln stärken und die Flexibilität verbessern sollen. Diese Übungen werden mit Atemübungen und Visualisierungen kombiniert.
  • Oberstufe: Die Oberstufe ist eine fortgeschrittene Stufe, die sich auf die Meditation und die Kultivierung von inneren Energie konzentriert.
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Chan Mi Gong

Chan Mi Gong

„Wirbelsäulen Qigong“

Chan Mi Gong ist eine besondere Richtung des Qigong. Sie geht von der Erfahrung aus, dass die Wirbelsäule die Leit- und Verteilerstelle der Energien ist, die unser Körper aus dem Kosmos aufnimmt. Durch die Basisübungen bekommt man eine spannungsfreie und geschmeidige Wirbelsäule ohne Blockaden. Diese Chan Mi Übungen sind in ihrem gedanklichen Entwurf auch für unser abendländisch-orthopädisch geschultes Denken sehr logisch aufgebaut. Sie sind leicht erlernbar und man kann nach sehr kurzer Zeit anfangen, sie ohne Anleitung zuhause zu üben.

Chan Mi Gong stammt aus dem tantrischen Buddhismus und kommt aus dem tibetischen Hochland. Die auffallendste Eigenart von Chan Mi ist das Öffnen des „Michu“, dessen Zentrum der Dammpunkt „Huiyin“ bildet. Die Füße sind dabei nach außen gerichtet. So entsteht eine relative Instabilität, die den Körper einlädt durch Schwingungen ins Gleichgewicht zu finden. Die Basisübungen lehren sanfte, schlangenartige Bewegungen der Wirbelsäule. Spannungen im Körper werden gelöst und der Übende versinkt in einen tief entspannten Zustand. Blockaden lösen sich, Rückenschmerzen weichen und Energie beginnt ungehindert durch den Körper zu fließen. Nur wenn man die Basisübungen wirklich beherrscht, findet man Zugang zu den fortgeschrittenen Übungen des Chan Mi.

Die Basisübungen

Artikel "Chan Mi Gong - Eine Methode zur Pflege der WIrbelsäule“

Autor: Markus Ruppert
erschienen im “Magazin für ganzheitliche Körper- und Bewegungsarbeit ‘Gymnastik’” im Jahr 2023

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Fan Huan Gong – Übungen zur Rückkehr zum Ursprung

Übungen zur Rückkehr zum Ursprung

Fan Huan Gong

Das Fan Huan Gong geht der Tradition nach auf eine Überlieferung aus der Östlichen Han Zeit Chinas zurück. Es betrachtet Jing, Qi und Shen als die drei großen Elemente, von denen das Leben des menschlichen Körpers abhängt. Fan Huan bedeutet: „Zum Ursprung zurückkehren, zur Quelle zurückkommen“, im Sinne von „das Alter umkehren, zur Jugend zurückkehren“. Es handelt sich dabei um eine Kombination verschiedener stiller und Bewegungsübungen, die Körper und Seele umfassend beeinflussen.

Sie erlauben es dem Organismus wieder zu seinem Ursprung zurück zu kehren. Dadurch wird ein Zustand erreicht, in dem die Essenz Jing, die Lebensenergie Qi und Geist und Seele Shen in Blüte stehen, Qi und Blut reichlich vorhanden sind, die aufsteigende und absteigende Bewegung regelrecht verläuft, sowie Yin und Yang sich im Gleichgewicht befinden.

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8 Brokate (Ba Duan Jin)

Die 8 Brokate

Ba Duan Jin

Die acht Brokatübungen sind ein sehr altes Übungssystem. Je nach Tradition unterscheidet sich die Ausführung leicht voneinander. Der Begriff „Brokat“ (chin. Baduanjin = Acht Abschnitte Brokat) deutet an, dass es sich um ausgewählte, besondere Übungen handelt.

Die acht Brokatübungen sind leicht zu erlernende Übungen, die einer klaren Struktur folgen. Sie eignen sich besonders gut zum Einstieg in die Qigong Praxis. Die Acht Brokatübungen sind Bestandteil der Ausbildung zum Qigong-Kursleiter. Hier werden die Ausführungen nach Prof. Jiao Guorui des Qigong Yangsheng vermittelt.

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18fache Methode des Taiji-Qigong

18fache Methode des Taiji-Qigong

Die 18fache Form des Taiji-Qigong

Shíbāshì

Die 18fache Methode des Taiji-Qigong ist auf Lin Housheng (geb. 16.09.1939), Professor an der Sportuniversität Shanghai, zurückzuführen. Er ist Autor des ersten Qigong Buches, das nach der Kulturrevolution wieder veröffentlicht wurde. Nach dieser langen und brutalen Phase der Verfolgung und Vernichtung gelang es ihm Qigong im Rahmen der Gesundheitsförderung und medizinischen Anwendung an Universitäten wieder salonfähig zu machen.

Die 18fache Methode des Taiji-Qigong wurde im deutschsprachigen Raum vor allem durch Dr. Josephine Zöller bekannt. Sie gilt in Deutschland als Pionierin in Sachen Qigong. Eine Ihrer Schülerinnen war Dr. Barbara Schmid-Neuhaus, von der auch ich noch in dieser Methode unterrichtet wurde. Die 18fache Form des Taiji-Qigong (v.a. der erste Übungssatz) zählt heute wohl weltweit zu den bekanntesten und verbreitetsten Qigong Übungsformen. Weniger verbreitet sind die weiteren sieben Übungssätze, mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.

 

Dieses Übungssystem zeichnet sich durch den wohltuenden Effekt auf Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und die Wirbelsäule aus, weshalb es auch gelegentlich als „Gelenk-Qigong“ bezeichnet wird. Nicht zu leugnen ist auch die Wirkung auf die inneren Organe und das psychische Wohlbefinden:

  • Stressmanagement: Die Konzentration auf Atmung und Bewegung hilft, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.
  • Verbessertes Gleichgewicht und Koordination: Die Übungen helfen, die Propriozeption (Körperwahrnehmung) und die allgemeine Koordination zu verbessern.
  • Erhöhte Flexibilität: Die sanften Bewegungen helfen, die Flexibilität und den Bewegungsumfang zu verbessern.
  • Verbessertes Wohlbefinden: Shibashi kann Entspannung fördern, die Schlafqualität verbessern und das Immunsystem stärken.

Die Übungen sind leicht erlernbar und zeichnen sich durch die Vielfalt in der Bewegungsstruktur aus. Aus diesem Grund ist die 18fache Methode der Übung auch Bestandteil der Qigong-Kursleiter Ausbildung.

Die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong nach Prof. Jiao Guorui

Eine Verwandschaft zum Shíbāshì lassen die 15 Ausdrucksformen des Taiji-Qigong erkennen. Prof. Jiao Guorui unterstrich die medizinische Wirksamkeit seiner Übungsreihe, die er in vielen Jahren klinischer Arbeit ausführlich dokumentierte. Er machte diese Übungsreihe während seiner Auslandsaufenthalte ab 1984 auch in Deutschland bekannt. Auch nach seinem Tod am 6. August 1997 in Beijing erfreut sich die Methode noch immer großer Beliebtheit.

Er verweist in seinem Buch zur Übungsreihe, dass die Wurzeln bis in die Tang-Dynastie  (618 – 907 v.Chr.) zurückreichen. Xu Xuan Ping überlieferte aus dieser Zeit die „13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen“, die er als Urform der heutigen Übungsreihe ansieht. Er verband die „8 angeborenen, naturgegebenen Ausdrucksformen“ (Xiantian Ba Shi) mit den Inneren Übungen (Nei Gong) und entwickelte daraus die genannten 13 Ausdrucksformen der Taiji-Pfahl-Übungen. Im Jahr 1961 entwickelte Jiao durch intensive Recherchen und Auswertungen die 15 Ausdrucksformen. Seine Erkenntnisse der TCM im Rahmen der klinischen Arbeit flossen ebenso mit in die Entwicklung ein.

Die Übungsreihe beinhaltet Vorstellungsbilder aus der Natur und dem Tierreich, es werden aber auch die Grundprinzipien des Übens mit einbezogen. Der Ausgleich von Yin und Yang (taiji) wird bereits explizit im Namen hervorgehoben. Die Bewegungen beinhalten eine große Vielfalt von Bewegungsmustern: Steigen und Sinken, Öffnen und Schließen, spiralige Bewegungen, symmetrische Bewegungen, Ausgleich von Yin und Yang, verschiedene Schritte und Kraftqualitäten.

Die fünfzehn Ausdrucksformen sind deshalb besonders gut für den Einstieg in die Qigong Praxis geeignet. Die Übungen verdeutlichen eine große Bandbreite der wichtigen Qigong Grundlagen. Prof. Jiao Guorui, der auch als Arzt in Kliniken arbeitete, wendete die Übungen vor allem bei folgenden Beschwerden an:

  • Blutdruckbeschwerden (Qigong wirkt regulierend auf hohen und niederen Blutdruck)
  • Herzerkrankungen (funktionelle Störungen)
  • depressive Verstimmungen
  • Schlafstörungen, Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen
  • Gedächtnisschwäche und Konzentrationsstörungen
  • Schwindel und Tinitus
  • Menstruationsbeschwerden und Wechseljahrsbeschwerden
  • chronische Bronchitis und Asthma
  • Atembeschwerden bei chronischen Lungenerkrankungen (wie z.B. Lungenemphysen und Lungenfibrose)
  • chronische Verdauungsstörungen, chronische Verstopfungen
  • nervöse Magen-Darm-Beschwerden und Magengeschwüre
  • Organsenkung
  • chronische Leberentzündungen
  • rheumatische Beschwerden
  • Muskel- und Gelenkserkrankungen
  • Bewegungseinschränkungen
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